In der Nacht vom 14. auf den 15. Februar 1945 griff die RAF mit 499 Lancaster und 218 Halifax Bombern das vom letzten Luftangriff noch rauchverhangene Chemnitz in 2 Wellen mit einem Zeitabstand von 3 Stunden an. Der Bomberstrom wurde im Weserbergland unter anderem von der 8./NJG 4 bekämpft.
Ein deutscher Nachtjäger dieses Geschwaders wurde bei einem Luftkampf abgeschossen und stürzte gegen 23:50 Uhr in den bewaldeten Südhang des Wiehengebirges im Ortsteil Oberbauerschaft der Gemeinde Hüllhorst im Kreis Minden-Lübbecke, in der Nähe des Herzogweges. Augenzeugen berichten, dass die Maschine im Tiefflug aus Richtung Osten angeflogen kam, einige Baumwipfel streifte und kurz danach aufschlug. Die gesamte Besatzung kam dabei ums Leben.
Der Nachtjäger gehörte zur III. Gruppe / 8. Staffel / Nachtjagdgeschwader 4 und war zum damaligen Zeitpunkt, Januar bis März 1945, auf dem Fliegerhorst in Paderborn stationiert. Die gefallenen Besatzungsmitglieder wurden in Paderborn beigesetzt.
Anfang August 1972 wurden die Reste des Flugzeugwracks durch den Kampfmittelräumdienst aus Detmold geborgen.
Flugzeugdaten
Typ: Junkers Ju 88 G-6
Werknummer: 621.285
Kennzeichen: G9 + FS
Einheit: 8./NJG 4 Luftwaffe Nationalität: Deutsches Reich
Besatzung
FF Uffz Eberhard Schacht *22.04.1924 (gefallen)
BO Uffz Friedrich Wiebel *27.02.1923 (gefallen)
BF Uffz Karl Herold *27.04.1921 (gefallen)
BS Uffz Harald Garwoldt *14.05.1923 (gefallen)
Quellen
Kracker Archiv
Die WeserLinie, Hermann Kleinebenne
Augenzeugenbericht
Foto: Archiv Paul G. Stipdonk via sg-etuo.de
32609 Hüllhorst, Deutschland