Gegen 22:30 Uhr am 15.02.1944 ging in Südhemmern, zwischen Provinzialstraße und Mindener Kreisbahn, der Lancasterbomber mit der Seriennummer ND404 der 12. Staffel nieder. Das Flugzeug kam aus östlicher Richtung und setzte vor dem Kleinbahnkörper auf. Fahrwerk und Motoren wurde durch den Aufprall beschädigt. Die Maschine kam 150 m vor einem Bauernhof zum Stehen. Die Besatzung war bereits vorher mit den Fallschirmen abgesprungen. Vier Besatzungsmitglieder wurden am folgenden Tag in den Gemeinden Leese (drei) und Husum (einer) des Kreises Nienburg aufgegriffen, ein fünfter in der Gemeinde Schlüsselburg, im Amtsbezirk Lahde. Sgt E. Auty kam beim Absprung aus der Maschine ums Leben, da sein Fallschirm mit dem Leitwerk in Berührung kam und zerriß. Er stürzte in den Tod.
Die Maschine startete um 17:08 Uhr Ortszeit vom Flugplatz Wickenby, Lincolnshire, in England. Über dem Zielgebiet erhielt die Lancaster in einer Höhe von 6.700 m mehrere schwere Treffer der um die Stadt Braunschweig herum stationierten Flakbatterien, sodaß zwei der vier Motoren sofort ausfielen. Auf dem Rückweg zur Heimatbasis konnte der Pilot die Maschine über dem Gebiet des Kreises Nienburg nicht länger in der Luft halten und befahl allen Besatzungsmitgliedern den Ausstieg. Der schwere Bomber flog noch eine kurze Zeit führerlos, bevor er im Ortsteil Südhemmern der Gemeinde Hille im Kreis Minden-Lübbecke „aufsetzte“.
Anmerkung
Obwohl es sich bei der Maschine um einen englischen Bomber gehandelt hat, ist als Navigator ein Angehöriger der USAAF, F/O Leon E. Oldmixon, mitgeflogen. Aus diesem Grund gibt es für diesen Absturz den amerikanischen Missing Air Crew Report (MACR) mit der Nummer 8804.
Flugzeugdaten
Typ: Avro Lancaster Mk. III
Seriennummer: ND404
Kennzeichen: PH + R
Einheit: 12. Squadron RAF Nationalität: Britisch
Besatzung
Pilot – F/Sgt John P. Jones (überlebt)
Navigator – F/O Leon E. Oldmixon, USAAF, (überlebt)
Bombenschütze – F/Sgt Ronald N. Smithson (überlebt)
Flugingenieur – Sgt Eric Auty (gefallen)
Funker – Sgt Thomas H. Adderley (überlebt)
Bordschütze – Sgt Thomas Hamilton (überlebt)
Heckschütze – P/O Walter T. Maltby (überlebt)
Quellen
MACR 8804
Zeitzeugenbericht mit Fotodokumentation