Feb 21 1944 Bischofshagen

Abgestürzt in Bischofshagen

Noseart der B-17 „Lightning Strikes“

Der viermotorige Bomber kam bereits brennend aus Richtung Osten in den Ortsteil Bischofshagen der Stadt Löhne eingeflogen und fiel zuletzt führerlos steil zur Erde. Die Maschine explodierte noch in der Luft und die Trümmer waren im großen Umkreis um die Aufschlagstelle des Wracks verteilt. Die Wrackteile wurden auf Veranlassung des Fliegerhorstes in Gütersloh abgeholt. Die Absturzstelle befand sich glücklicherweise außerhalb einer Wohnbebauung auf einem freiem Feld.

Der Startpunkt des Bombereinsatzes war um 8:30 Uhr Ortszeit der Flugplatz Bassingbourn in England und die Angriffsziele waren die Flugplätze Achmer bei Bramsche und Diepholz sowie die Stadt Braunschweig. An dem Einsatz nahmen 762 B-17 und B-24 Bomber und 679 Begleitschutzjäger teil.

Die B-17 wurde auf dem Rückflug von deutschen Jagdflugzeugen abgeschossen und verließ brennend die Formation. Die gesamte Besatzung konnte sich mit den Fallschirmen retten und kam in Gefangenschaft. Sie verbrachten den Rest des Krieges unter anderem im Stalag IV, 20 Kilometer süd-östlich von Belgard/Pommern, im heutigen Polen.

Insgesamt wurden aus diesem Verband 7 alliierte Bomber herausgeschossen und 105 zum Teil schwer beschädigt. Die deutsche Luftwaffe verlor 35 Jagdflugzeuge.

Für Lt William Gibbons und seine Besatzung war es der dreizehnte Feindflug, für die B-17 mit der Seriennummer 42-3073 der siebenundzwanzigste.

Anmerkungen
Der Abschuß der Maschine ging auf das Konto von Leutnant Hans Weik, zum damaligen Zeitpunkt IV./10./JG 3, stationiert in Hannover-Salzwedel. Er flog seine Messerschmitt Bf109G-6/R6 mit der „weißen 7“ als Kennung. Sein Angriff erfolgte im Raum Holzminden um 14:38 Uhr in 6.000 m Höhe.

Am 18.07.1944 wurde Hans Weik bei einem Luftkampf mit seiner Fw 190 bei Kempten schwer verwundet abgeschossen und war bis Ende des Krieges nicht mehr im Fronteinsatz. Neun Tage später wurde ihm als Staffelführer der 10. Staffel des JG 3 für 36 Luftsiege das Ritterkreuz verliehen. Hans Weik starb am 05.06.2001 in Heidenheim a.d. Brenz.

Die B-17 schlug nur ca. 400 m östlich der Stelle auf, an der die B-24 „Greenwich“ ca. 6 Wochen später am → 08.04.1944 niederstürzte.

Flugzeugdaten
Typ: Boeing B-17 F-20-DL
Seriennummer: 42-3073
Kennzeichen: LL + A
Nickname: „Lightning Strikes“
Einheit: 91. BG / 401. BS USAAF               Nationalität:   Amerikansiche Flagge   Amerikanisch

Die Besatzung
P – 1st Lt William F. Gibbons (gefangen)
CP – 2nd Lt Clyde C. McCallum (gefangen)
Nav – 1st Lt Donald E. Shea (gefangen)
Bomb – 1st Lt Wilfred P. Conlon (gefangen)
RO – T/Sgt William O. Douponce (gefangen)
TT/ENG – T/Sgt John R. Parsons (gefangen)
BTG – Sgt Clarence R. Bateman (gefangen)
RWG – Sgt Jack S. Bowen (gefangen)
LWG – S/Sgt Julius W. Edwards (gefangen)
TG – S/Sgt Paul H. Goecke (gefangen)

Quellen
MACR 2463
„Lightning Strikes: The Story of a B-17 Bomber“ von Andy Hartles
Vor-Ort-Recherche
Foto fold3

32584 Löhne, Deutschland

2 Kommentare

  1. Guten Tag Herr Klitsch, die Angabe zur Maschine Fw 190 A-8/R2 kann so nicht stimmen, da dieser Typ nicht vor April/Mai 1944 im Einsatz war. Vermutlich handelte es sich um eine Fw 190 A-7. Ansonsten eine schön recherchierte Webseite mit Fotos und Geschichten rund um die Abstürze – ein interessantes lokal-geschichtliches Dokument.

    1. Danke für den Hinweis.
      Der Serienbau der Focke Wulf Fw 190A-8 begann ab Februar 1944 in Cottbus (bei Focke Wulf) sowie in Kassel (bei Fieseler). Ab April folgte die Fertigung in Oschersleben (bei Ago) und ab August in Warnemünde (bei Arado) sowie ab Oktober in Wismar (bei den Norddeutschen Dornier Werken). Weitere Endmontagelinien kamen in der Folge noch hinzu. So wurden in Berlin-Tempelhof u. a. auch Fw 190A-8 gefertigt. Insgesamt wurden 6.655 Exemplare der A-8 gebaut.
      Er flog an jenem Tag seine Messerschmitt Bf109G-6/R6

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